Autofotografie bei Nacht – So gelingen dir atemberaubende Auto-Fotos im Dunkeln
- thorbenwueste
- 24. Jan.
- 4 Min. Lesezeit
Die Nacht hat eine besondere Magie, wenn es um die Autofotografie geht. Die Reflexionen der Straßenlichter, das Spiel aus Schatten und Glanz sowie die Stille der Dunkelheit verleihen Fahrzeugen eine ganz eigene Aura. Doch genau hier liegt auch die Herausforderung: Ohne natürliches Tageslicht wird es schwieriger, das Auto richtig in Szene zu setzen. Aber mit ein wenig Vorbereitung, Technik und Kreativität entstehen nachts einzigartige Auto-Fotos, die Emotionen transportieren und für einen besonderen Look sorgen.

In diesem Artikel erfährst du, wie du dein Auto fotografieren kannst, um beeindruckende Nachtaufnahmen zu erzielen – von der richtigen Kameraeinstellung über kreative Lichtsetzung bis hin zur perfekten Location.
1. Die richtige Location: Wo sich dein Auto bei Nacht perfekt in Szene setzen lässt
Ein gutes Foto beginnt mit der Wahl des richtigen Ortes. Besonders nachts kann die Umgebung über Erfolg oder Misserfolg deines Bildes entscheiden. Ein dunkler Parkplatz ohne jegliches Licht? Eher ungeeignet. Eine Straße mit reflektierendem Asphalt und dezenten Lichtquellen? Perfekt!
Suche dir eine Location, die entweder durch interessante Lichtquellen – wie Straßenlaternen, Neonlichter oder beleuchtete Gebäude – bereits für eine atmosphärische Kulisse sorgt, oder eine Umgebung, in der du das Licht komplett selbst steuern kannst. Besonders beliebt sind:
Städtische Kulissen: Parkhäuser, Brücken oder Straßen mit Neonlichtern und Reklametafeln sorgen für urbane Atmosphäre.
Industriegebiete: Rostige Hallen oder verlassene Fabrikgelände bieten spannende Strukturen und Kontraste.
Natur & Weite: Ein abgelegener Ort mit Sternenhimmel kann das Auto perfekt inszenieren – ideal für Langzeitbelichtungen.
Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, besuche die Location am Tag und plane deine Komposition im Voraus.
2. Kameraeinstellungen: Wie du die Dunkelheit für dich nutzt
Wenn es dunkel wird, braucht deine Kamera mehr Licht – doch Blitzlicht ist selten die beste Lösung. Stattdessen sind die drei wichtigsten Faktoren für gute Auto-Fotos bei Nacht:
Lange Belichtungszeit
Große Blende (kleine Blendenzahl)
Niedrige ISO für geringeres Rauschen
Stelle deine Kamera auf den manuellen Modus (M) oder den Blendenprioritätsmodus (A/Av) und experimentiere mit diesen Einstellungen:
➡️ Blende: f/2.8 bis f/5.6 – Eine offene Blende fängt mehr Licht ein, sorgt aber für weniger Tiefenschärfe.
➡️ Verschlusszeit: 1–10 Sekunden – Je länger die Belichtungszeit, desto mehr Licht kommt in die Kamera. Stativ ist hier Pflicht!
➡️ ISO-Wert: So niedrig wie möglich (100–400), um Rauschen zu vermeiden.
Ein Stativ ist dabei dein bester Freund, denn längere Belichtungszeiten kannst du aus der Hand nicht halten. Nutze zusätzlich einen Fernauslöser oder den Selbstauslöser der Kamera, um Verwacklungen zu vermeiden.
3. Lichtsetzung: Wie du das Auto perfekt beleuchtest
Licht ist das wichtigste Element in der Autofotografie, besonders bei Nacht. Doch statt das Auto einfach mit einem Blitz zu überstrahlen, kannst du Lichtquellen gezielt einsetzen, um Struktur, Reflexionen und Atmosphäre zu erzeugen.
A. Umgebungslicht nutzen
Nutze vorhandene Lichtquellen wie Straßenlaternen, Schaufenster oder entfernte Scheinwerfer von Autos. Diese sorgen für natürliche Reflexionen auf dem Lack und erzeugen Tiefe.
B. Künstliches Licht gezielt setzen
Falls das vorhandene Licht nicht ausreicht, kannst du dein eigenes Licht einsetzen:
LED-Lichter oder Taschenlampen: Mit bewegten Lichtquellen kannst du das Auto während einer Langzeitbelichtung „malen“ – eine Technik namens Light Painting.
Externe Blitze oder Softboxen: Setze sie seitlich oder hinter dem Auto, um Konturen zu betonen und eine dramatische Wirkung zu erzielen.
Farbige Lichtquellen: Farbige LED-Streifen oder Lichtgel-Filter auf Taschenlampen können einen besonderen Look erzeugen.
Probiere aus, wie verschiedene Lichtquellen mit dem Lack des Autos interagieren. Ein glänzender Lack reflektiert Licht stärker, während matte Oberflächen das Licht sanfter streuen.
4. Dynamik & Bewegung: So entstehen spektakuläre Effekte
Die Nacht bietet eine großartige Gelegenheit, Bewegungseffekte in deine Bilder zu bringen. Besonders beliebt sind:
➡️ Light Trails (Lichtspuren): Stelle deine Kamera mit langer Belichtungszeit (5–10 Sekunden) an den Straßenrand und fotografiere das Auto mit vorbeifahrenden Fahrzeugen. Die Rücklichter erzeugen rote Lichtstreifen, die dem Bild eine beeindruckende Dynamik verleihen.
➡️ Rolling Shots: Setze deine Kamera auf ein Rig oder fotografiere aus einem zweiten Fahrzeug, während ihr langsam fahrt. Durch eine längere Verschlusszeit (1/10s – 1/50s) bleibt das Auto scharf, während der Hintergrund dynamisch verschwimmt.
5. Die richtige Nachbearbeitung: Aus der Kamera zum perfekten Bild
Kein Nachtfoto kommt ohne Nachbearbeitung aus. Nutze Programme wie Adobe Lightroom oder Photoshop, um das Beste aus deinen Auto Fotos herauszuholen.
Helligkeit & Kontraste optimieren – Achte darauf, dass das Auto gut sichtbar bleibt, ohne das Bild zu überbelichten.
Farben anpassen – Nachtaufnahmen haben oft einen Blaustich. Passe die Weißabgleich-Einstellungen an, um ein natürlicheres Ergebnis zu erhalten.
Rauschen reduzieren – Falls dein Bild durch hohe ISO-Werte rauscht, kannst du mit speziellen Filtern (z. B. in Lightroom) die Schärfe und Klarheit verbessern.
Besonders spannend: Füge gezielt Lichtreflexionen oder Farbfilter hinzu, um den Nachtlook noch mehr zu verstärken.
Fazit: Die Nacht als Spielwiese für kreative Autofotos nutzen
Die Autofotografie bei Nacht bietet dir unzählige Möglichkeiten, dein Fahrzeug in einzigartigem Licht zu präsentieren. Ob sanfte Reflexionen, dynamische Lichtstreifen oder kunstvolle Langzeitbelichtungen – mit den richtigen Techniken kannst du beeindruckende Auto Fotos erschaffen.
Also schnapp dir dein Stativ, finde eine coole Location und experimentiere mit Licht und Bewegung.
Denn gerade bei Nacht zeigt sich, wie viel Kreativität in der Autofotografie steckt! 🚗✨
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